30 Jahre als bunter Hund

An einem bewölkten Montag, bei 3 Grad Außentemperatur war es soweit: Am 22.01.1990 um 6:43 Uhr betrat ich mit einem Kampfgewicht von 3950 Gramm die Welt - seit dem ist diese nicht mehr, wie sie einmal war! Über die letzten dreißig Jahre begegnete ich vielen tollen Menschen, habe viele Tränen vergossen aber auch viel gelacht. Gerade kommt es mir hirnrissig vor, die 30 Jahre in einen Blogbeitrag zu packen und genauer gesagt, wird das nicht möglich sein. Ich kann euch lediglich einen kleinen Einblick in verschiedene Ausschnitte geben. Habt ihr Lust, gemeinsam durch mein Fotoalbum zu blättern?

Während die Vorfahren uns vor fahren, prägen diese maßgeblich unsere Zukunft. Ich kann von Glück sagen, mit mehr als einer Oma und einem Opa aufgewachsen zu sein. Natürlich war die Beziehung zu meinen direkten Großeltern super, aber ich hatte auch einige Omas, die eigentlich rein von der Biologie nicht mit mir verwandt waren. Hier gäbe es einmal Frau Häusler - Als Kinder verbrachte meine Schwester und ich ganze Tage im Cafe Häusler. Wir liefen in der Backstube herum und bekamen die dicksten Scheiben Nougat, naschten von frisch gegossenen Pralinen, aßen duftende Kuchen. Es wundert mich heute noch, dass wir nicht dicker waren. Bier war für mich schon verlockend, obwohl ich noch nicht mal laufen konnte. 

Auch der Fuhrpark änderte sich mit der Zeit. Vom ersten BobbyCar bis zum eigenen Käfer vergingen 18 Jahre. Den Traum der ersten Harley Davidson konnte ich durch einen glücklichen Umstand bereits 2015 umsetzen - Mich faszinierte die Freiheit der donnernden Maschinen aus dem Film "Easy Rider" und ich muss gestehen, dass es dieses Freiheitsgefühl wirklich gibt. 

Nach dem ich von meinen Eltern aufgefordert wurde, den heimischen Kochtopf zu verlassen, machte ich mich auf den Weg in den Kindergarten St.Raphael - ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen, an den Tag im Jahre 1994, als wir beim Tag der offenen Tür zwei Bären machen mussten. Meinen Text kenne ich heute noch: "I bin a gloana Bumpernickl, i bin a gloana Bär und wia mi Gott erschaffn hod, so wackl i daher!" Man könnte jetzt sagen, das war die Geburt meines Showtalents (da muss ich direkt schmunzeln), in Wahrheit hatte ich so viel Lampenfieber, dass ich die Worte mit ach und krach rauspressen musste. Ich verbrachte viel Zeit am Pausenhof der Grundschule - damals gab es dort noch viel Grün und man musste seine Phantasie nutzen, um etwas zu spielen. Kurz darauf gings in die Schule, bis zu meiner Ausbildung als Anlagenmechaniker war Schule eher Last als Erleichterung. Ich hatte extreme Probleme mit der Schrift und Sprache. Es war oft so schwer für mich, Dinge in meinen Kopf zu stopfen, die ich nie wieder im Leben brauchen werde. 

Wenn was zu feiern anstand, dann wurde es gefeiert. Beispielsweise war ein super Geburtstag mein 21., den ich in der Offiziersmesse der Fregatte Rheinland-Pfalz im Hafen von Oslo ausgiebig ausklingen lies! Ich würde was das Feiern angeht folgendes Fazit ziehen: Anbrennen lies ich nicht viel und wenn, dann auf dem Herd oder im Backrohr.

Freunde gingen, Freunde kamen und wurden Teil einer großen Familie. Manche Schritte ging ich alleine und ja, auch ich hatte Krisen in meinem Leben. Ganz speziell wenn zukunftsweisende Entscheidungen anstanden war es nicht immer einfach, dem Bauchgefühl zu folgen oder dann die richtigen Optionen zu wählen. Hin und wieder war auch das Leben einfach nicht so, wie man es sich selbst vorgestellt hätte. Aber wie wir gelernt haben: DAS LEBEN IST KEIN WUNSCHKONZERT!