10.000 TAGE - EINFACH.NICHT.NORMAL

Es ist soweit! Nach einem viertel Jahrhundert kommt nun der nächste runde Geburtstag: 10.000 Tage auf dem Planeten Erde. Ob ich mir alles so vorgestellt habe, wie es kam und ist kann ich mir nicht ganz vorstellen, aber meine Erinnerung reicht leider nicht in Adams Wurstkessel, um mich an meine Vorstellungen und Pläne, die ich mir damals machte, zu erinnern. Ich konnte bereits 43 Länder bereisen und sah am Ende doch, dass ZUHAUSE der schönste Fleck der Erde ist, wenn man es genauer betrachtet. Es mag sein, dass es in vielen Ländern schöner ist, jedoch Freunde & Familie, Kultur und Infrastruktur machen es zu einem wahren Paradies.

 

Vieles ist passiert in den 10.000 Tagen, was ich gerne rückgängig machen würde, jedoch ist das Schlechte - oft aber auch Gute an der Zeit, dass sich daran nicht drehen lässt. Somit zeichnet jeder Tag, jede Stunden, wenn nicht jede Minute ein eigenes Kapitel im Buche des Lebens, welches für uns alle einmal ein Ende bereit hält - wir wissen glücklicherweise nur nicht, wann das Ende erreicht ist. Mit dieser Erkenntnis geht es darum, die Seiten möglichst mit Eindrücken und Erlebnissen zu füllen - Auf der Couch alt werden ist keine Kunst, doch sollte Leben nicht Kunst sein? Wenn ich die Zeit von 27,X Jahren Revue passieren lasse, erscheint mir ein großes, abstraktes Kunstwerk vor meinen Augen, gemalt mit bunten aber auch mit dunklen Farben.

 

Wäre die Welt aus Friede, Freude, Eierkuchen, so würde man die Tränendrüsen wohl nur zum Lachen brauchen - auch ziemlich einseitig oder? - Würde aber die ein oder andere Narbe ersparen, die sich nicht nur physisch sondern auch mental im Laufe der Jahre abzeichnen. Die Bilanz der Knochenbrüche und Eigenamputationen hält sich glücklicherweise noch im Rahmen und könnte schlimmer sein. Auch durfte ich in der Zeit wirklich viele Menschen kennen lernen, die mir Einschnitte in mein Lebensweg gaben. Ob dies nun Vorfahren, Familie, Freunde oder Frauen waren, die mich auf demWeg begleiteten. Ich möchte keine Sekunde auch nur eine Person davon missen, auch wenn manche Freundschaft und Beziehung am Ende nicht so ausging, wie man es sich gerne vorgestellt hätte. Im Nachhinein ist Mann immer klüger, doch viel zu oft realisiert man die Wichtigkeit einer Person, wenn man diese bereits verloren hat.

 

Ist Leben nicht auch wie eine Achterbahnfahrt? Man wird hinaus katapultiert mit einem unglaublichen Speed ins Ungewisse, fährt Kurve um Kurve, es gehtrauf, dann wieder steil runter, man überschlägt sich, wird durchgebeutelt, verliert kurzzeitig sogar die Orientierung, findet Gefallen am Kitzel der Gefühle und plötzlich, wie immer viel zu früh, ist die Fahrt auch schon wieder zu Ende.

 

Es braucht wohl etwas Kreativität um das eigene Leben auf die Achterbahn zu publizieren, aber bei genauerer Betrachtung findet man sich eben in diesem Fahrgeschäft wieder. Um einen Satz aus dem ersten Zeugnis meines Lebens vom Schuljahr 1996/1997 zu zitieren: "Simon hat noch große Schwierigkeiten die Zeilen einzuhalten" - Im Raster der Norm unserer Gesellschaft bin ichwohl nie ganz angekommen und ich sehe es auch nicht als Ziel, dort jemals zu stranden. Wenn ich die Zeugnisse der ersten Jahre betrachte, wo Sätze wie: "Platzhalteraufgaben kann er meist nicht richtig lösen." oder "Konzentrierte Aufmerksamkeit war bei ihm nur kurzzeitig zu beobachten." - frage ich mich zudem, ob es tatsächlich Pädagogen waren, die mir versuchten, Wissen zu vermitteln.

 

Was sind schon 10.000 Tage im Bestehen des Universums? Ich sag es euch: Es ist mein LEBEN!

 

Ich danke wirklich jedem Menschen, dem ich in meinem Leben begegnete, denn obgleich die Begegnung positiv oder negativ war oder endete, sie trugen dennoch zum Wachstum meiner Lebenserfahrung teil!